Gipsabbau am Grünen Band beenden

Dirk Adams: „Naturzerstörung durch Rohstoffraubbau nicht weiter ausdehnen“

Angesichts des sich formierenden länderübergreifenden Widerstandes gegen die Weiterführung des Gipsabbaus am Grünen Band zwischen Branderode und Walkenried, meldet sich der Landtagsabgeordnete Dirk Adams (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN) zu Wort. Nach Adams Standpunkt ist es dringend erforderlich den Gipsabbau wieder mit einer breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Bereits im Juli dieses Jahres hatte der Abgeordnete dazu eine Kleine Anfrage zum Thema Rohstoffabbau am Grünen Band an die Landesregierung gerichtet.

Wer den Grenzweg nördlich von Branderode erwandert, fällt quasi in die beiden Steinbrüche, die sich dort in Kutzhütte bei Walkenried, dem in Niedersachsen ansässigen Werk in das Grüne Band fräsen.“ Der Abbau geschehe indes sehr langsam, denn das Unternehmen verfügt noch über weitere Steinbrüche im Gipskarst, darunter einen weiteren in Thüringen zwischen Appenrode und Niedersachswerfen. Auch hier wird, ähnlich wie am Röseberg auf Niedersächsischer Seite, in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet abgebaut.

Die Anfrage bestätigt zudem dass die Größe des Bewilligungsfeldes „Röseberg“ im Jahr 1992 ohne vorherige Aufsuchung der Rohstofflagerstätte dem niedersächsischen Unternehmen für 27 Hektar und 35 Jahre per Genehmigung zugesprochen wurde. „Das ist ein Freibrief für die Vernichtung des Grünen Bandes auf der gesamten Fläche“ sagt Adams. Nach Kenntnis des Abgeordneten wurden die Flächen außerhalb der Betriebspläne von dem Unternehmen größtenteils bisher nicht erworben.

Scharfe Kritik angesichts der grundlegenden Eingriffe durch den Gipsabbau richtet Adams an den Thüringer Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU): “Das Leitbild zum „Grünen Band“ ist sein Papier nicht wert wenn Herr Reinholz keine Beeinträchtigung des Grünen Bandes und dessen langfristiger Sicherstellung erkennen kann.“ Begründet wird dies in der Antwort des Umweltministeriums mit umfassenden naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahmen für den Gipsabbau und der damit einhergehenden Zerstörung der Gipskarstlandschaft. Adams hofft, dass sich der Thüringer Umweltminister bzw. die in dessen Zuständigkeitsbereich fallende Bergbehörde auch für die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen interessiert. So beinhaltet der vom Bergamt im Jahr 1999 ausgestellte Sonderbetriebsplan zur Wiedernutzbarmachung des Grünen Bandes am Röseberg u.a. eine Strauchheckenpflanzung als Ausgleichspflanzung, die nach dem Willen des Landwirtschaftsamtes innerhalb der bergbaulichen Bewilligungsfläche vorzusehen war. In der Praxis bedeutet dies nach Auffassung des Grünen Politikers nichts anderes, als dass ein Ausgleich für Naturvernichtung auf der Fläche zu erbringen ist, die in den nächsten Jahren dem Rohstoffabbau potentiell zur Verfügung steht. Auch auf den Ausgleich des in Anspruch genommenen Edellaubwaldes ist Adams nach eigenen Worten sehr gespannt. Das Forstamt Ilfeld forderte 1999 eine Ersatzforstung im Verhältnis von 1:1,5 im gleichen Naturraum. Wenn allerdings die Aussage des Ministeriums in der Kleinen Anfrage zugrunde gelegt wird, dass die „Ausgleichsmaßnahmen noch nicht umgesetzt wurden, weil die Abbautätigkeit noch nicht ausreichend fortgeschritten ist“, dann steht wohl zu befürchten, dass der Vergleich eines Walkenrieder Bürgers, der Röseberg droht ein zweiter Kohnstein zu werden, schon recht nahe liegt. Die Antwort auf die Kleine Anfrage der Grünen zum Gipsabbau am „Grünen Band“ kann unter /http://dirkadams.de/aktiv-im-landtag/kleine-anfragen eingesehen werden.



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