It´s a free world

Zeitarbeit braucht bessere Regeln

In der Reihe „Arbeitswelt im Film“ diskutierte Dirk Adams mit den Besucherinnen und Besuchern des Films „It´s a free world“ im Erfurter Kino-Klub am Hirschlachufer über das Thema Leih- bzw. Zeitarbeit in Deutschland. Dazu eingeladen hatte der DGB Thüringen im Vorfeld des 1.Mai.

Ausgangspunkt war der Film von Ken Loachs, der mit emotionaler Wucht eine berührende Geschichte von Soll und Haben erzählt, die so aktuell wie zeitlos ist. Die Geschichte zeigt wie die Protagonistin Angie in London eine Personalvermittlung aufbaut, und wie sie dabei unversehens zwischen die Fronten von Wirtschaftsbossen, Menschenhändlern und aufbegehrenden Arbeitern gerät. Für ihr Glück ist sie bereit, alles zu tun und riskiert dabei das eigene Leben und das ihres Kindes.

In der anschließenden Diskussion mit Dirk und Frank Zwicker (ver.di) wurde schnell deutlich, dass es die im Film geschilderten Zustände auch in Deutschland gibt, besonders in den Großstädten. Festgestellt wurde, dass Zeitarbeit nicht generell schlecht ist, in der Praxis allerdings zu Gehaltseinbussen für die ArbeitnehmerInnen führt und Ausbeutungsverhältnisse produziert, die es vom Gesetz her nicht geben dürfte. So werden zum Beispiel die Verdienstunterschiede zwischen Ost und West dazu genutzt, „billigere“ Thüringer ArbeitnehmerInnen in den alten Bundesländern arbeiten zu lassen.  

Die Diskussion kam zu dem Ergebnis, dass schnellstmöglich die Löhne in Ost- und Westdeutschland angeglichen werden müssen. Zu den GRÜNEN Forderungen gehört es laut Adams auch, dass ZeitarbeiterInnen im Vergleich zu Festangestellten einen mindestens 10% höheren Lohn bekommen sollten, um die Risiken der Zeitarbeit abzumildern und die höhere Flexibilität der MitarbeiterInnen angemessen zu honorieren.

Einigen konnte man sich darauf, dass auf Bundesebene dringend die Regeln der Zeitarbeit überprüft und im Sinne der MitarbeiterInnen und Mitarbeiter verbessert werden müssten. Die Wirkung von Regelungen auf der Ebene des Freistaates Thüringen wurden als sehr beschränkt eingeschätzt. Eine Koppelung der Ausreichung von staatlichen Fördermitteln an eine Begrenzung der Zeitarbeit bleibt in Thüringen offensichtlich hinter den Erwartungen zurück.

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