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Handwerk hat grünen Boden

Regionalkonferenz diskutiert über regionale Wirtschaftskreisläufe

Am heutigen Samstag (09.07.) diskutierte der Landesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Rudolstädter Stadtbibliothek über die Bedeutung des Handwerks in regionalen Wirtschaftskreisläufen. Dirk Adams vertrat als wirtschaftspolitischer Sprecher in dieser Runde die Meinung der bündnisgrünen Fraktion im Thüringer Landtag.

Für den Input in die Diskussion sorgte Christine Ax vom Hamburger Institut Fx. Sie stellte das Nachhaltigkeitspotential des Handwerks heraus. Immerhin gibt es im Handwerk bundesweit 176 Ausbildungsberufe. Christine Ax sieht hier einen „unglaublich großen Kontinent der Vielfalt“, der Arbeitskräfte ausbildet und qualifiziert, Dienstleistungen anbietet und auf diese Weise für regionale Kreisläufe mit kurzen Wegen sorgt.

Im Handwerk sieht sie die Lösung vieler Probleme der heutigen Erwerbs- und Arbeitswelt. Bezogen auf die anstehende Energiewende könnten Handwerksbetriebe erheblich profitieren, da die Energieerzeugung deutlich dezentraler wird. Außerdem müssten viele Produkte wieder von der Qualität und Langlebigkeit her gedacht werden. Gute Produkte brauchen daher wieder Handwerker mit ihrem Wissen und ihren individuellen Fähigkeiten.

Für den GRÜNEN Europapolitiker Reinhard Bütikofer hat das Handwerk „grünen“ Boden. Die Politikangebote von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN böten dem Handwerk sehr gute Perspektiven. Für ihn bringen die urgrüne Energiewende mit regionalen erneuerbaren Energien sowie der Umsetzung von Effizienzmaßnahmen und Einsparmaßnahmen beim Energieverbrauch den Anschub für das Handwerk.  Ebenso sei gerade die von den GRÜNEN angestrebte Durchlässigkeit im Bildungsbereich eine der Voraussetzungen für qualifizierten Nachwuchs in der Handwerkerschaft

Man müsse daher mit dem Handwerk reden, dürfe keine vormundschaftliche Haltung einnehmen und sollte in der Politik auf ungeprüfte Experimente verzichten, so der bündnisgrüne Europapolitiker. Er lobte die unternehmerische Kraft im Handwerk, rief aber gleichzeitig dazu auf, den Europäischen Binnenmarkt besser zu nutzen.

In der anschließenden Diskussion stellte Winfried Mattis, Handwerksmeister und Umweltberater der Handwerkskammer, dar, wie das Thüringer Handwerk mit Fragen des Umweltschutzes umgeht. Bereits 1995 wurde in Rudolstadt-Schwarza das erste Umweltzentrum des Handwerks in den neuen Bundesländern gegründet. Besondere Leistungen und Ausbildungsangebote in der Gebäudeenergieberatung machten sich heute positiv in der Auftragsvergabe an Thüringer Handwerker bemerkbar, so Mattis.

Für ihn hat die aktuelle Politik des Wirtschaftsministeriums mit der Gründung der Thüringer Energieagentur (Thega) eine Doppelstruktur geschaffen, die mit der Arbeit der Umweltzentrums des Handwerks nicht abgestimmt ist. Ebenso wurden die Wirkungen des Vergabegesetzes, Frauen im Handwerk und der  Fachkräftemangel diskutiert.

Dirk Adams wertet das 2011 Vergabegesetz als generell richtig um z.B. Fragen ökologischer Vergabekriterien verbindlich durchzusetzen. Er sieht allerdings spezielle Thüringer Gegebenheiten nicht ausreichend berücksichtigt. Auf der anderen Seite plädiert er für eine stärkere Bauaufsicht der Kommunen, um beispielsweise die Umsetzung der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfolgreich zu unterstützen.

An das Handwerk gerichtet, ruft er zu einer besseren Kommunikation von guten Beispielen von Frauen im Handwerk auf. Gerade die ostdeutsche Landschaft habe hier Außergewöhnliches zu bieten, so der GRÜNE Wirtschaftspolitiker. Im sich abzeichnenden Fachkräftemangel sieht er die Chance auch schwer zu vermittelnde Jugendliche in die Arbeitswelt zu integrieren.

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