Atomkraftwerk Biblis: Notfallpläne sind unzureichend

Dr. Frank Augsten und Dirk Adams fordern Konsequenzen von der hessischen Landesregierung

Die hessische Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Hessen und Thüringen kritisieren die Notfallpläne des Atomkraftwerkes Biblis im Fall eines katastrophalen Reaktorunfalls als „absolut unzureichend und unrealistisch“.

Der Katastrophenschutzplan von Biblis geht davon aus, dass sich eine radioaktive Wolke im Fall eines Unfalls zehn Kilometer ausbreitet. „Dieses Szenario ist nicht realitätstauglich. Entgegen bisheriger Annahmen würde die radioaktive Wolke nach einem GAU in Biblis quer über Thüringen ziehen. Nach Erkenntnissen einer Studie des Öko-Institutes von 2007 können je nach Windrichtung Gebiete bis zu 600 Kilometern Entfernung betroffen sein. Jedoch gibt es zurzeit keinerlei Evakuierungsszenarien  für diese Gebiete“, sagt der umweltpolitische Sprecher Dr. Frank Augsten.

„Angesichts dieser  Mängel in der Katstrophenplanung fordern wir die hessische Landesregierung zum Handeln auf. Es kann nicht sein, dass sie bei der Katstrophenbewertung bewusst von einen zu kleinem Radius ausgeht, um RWE von einem erheblichen finanziellen Mehraufwand zu schützen“, ergänzt Dirk Adams, energiepolitischer Sprecher der Thüringer Landtagsfraktion. Würde man allein für das Atomkraftwerk Biblis Evakuierungspläne  für den Umkreis von 100 Kilometern aufstellen, wäre es aufgrund der enormen Kosten nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben.

RWE als Betreiber von Biblis hatte beide Reaktorblöcke in den vergangenen Jahren über längere Pausen vom Netz genommen. „Damit hat der Energiekonzern die unter Rot-Grün beschlossene Stilllegung hinausgezögert.  Mit der Entscheidung, die Laufzeit der Atomkraftwerke zu verlängern, bertreibt die Bundesregierung eine fatale Politik zu Lasten der Sicherheit“, so Adams weiter.

„Vor dem Hintergrund unzureichender Evakuierungspläne und unrealistischer Notfallszenarien  ist die Sicherheit und Gesundheitsvorsorge im Falle eines Atomunfalls derzeit nicht gegeben. Nur die sofortige Abschaltung des Atomkraftwerks Biblis garantiert wirkliche Sicherheit“, fordern Adams und Augsten als Konsequenz.

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