20 Jahre friedliche Revolution – Erfahrungen aus Tschechien und Deutschland

Gemeinsam mit dem grünen Europabüro Erfurt hatten wir für den 12.05.2009 ins Cafè Nerly zu einer Diskussionsrunde unter dem Titel „20 Jahre friedliche Revolution – Erfahrungen aus Tschechien und Deutschland“ eingeladen. Im Podium saßen mit Milan Horaček und Werner Schulz zwei Protagonisten des gesellschaftlichen Aufbruchs. Einen Kristallisationspunkt der Diskussion bildete der Zusammenhang der Ereignisse von 1968 in der ČSSR und der friedli-chen Revolution von 1989 in der DDR. Der Prager Frühling als Signal für gesellschaftliche Veränderungen im Sozialismus und seine Niederschlagung durch die Truppen des War-schauer Vertrages hatte einen prägenden Einfluss für viele Menschen in der DDR.
Milan Horaček (MdEP) und in den letzten fünf Jahren Mitglied in unserem Kreisverband, hat die Zeit des Prager Frühlings 1968 in Prag miterlebt und war nach dessen Niederschlagung inhaftiert. Ende 1968 gelang ihm die Flucht aus der ČSSR und er lebte im Exil in der Bun-desrepublik. Er berichtete von seinen Erfahrungen aus dieser Zeit und darüber, wie sie seine Arbeit in den Jahren bis heute geprägt. Die Unteilbarkeit der Menschenrechte ist für ihn zu einem Credo geworden. Dafür hat er sich dann auch als einer der ersten Grünen Abgeordne-ten im Bundestag und an vielen anderen Orten der Politik engagiert.
Werner Schulz hatte im Jahr 1968 sein Abitur im sächsischen Zwickau abgelegt und danach mehrere Tage die Ereignisse in Prag direkt verfolgen können bevor er im Herbst 1968 ein Studium in Berlin begann. In den folgenden Jahren hatte er sich in der DDR-Opposition en-gagiert. Er war Mitbegründer des Neuen Forums und saß 1989 am zentralen Runden Tisch in Berlin, an dem der Übergang vom zentralistischen System der DDR hin zu einem demo-kratischen Staat organisiert wurde. Nach 1990 war er Bundestagsabgeordneter von BÜND-NIS 90/DIE GRÜNEN und ist nun für uns Kandidat für die Wahlen zum Europaparlament. Auch für ihn bilden die Menschenrechte und deren Unteilbarkeit, ebenso wie Demokratie und individuelle Freiheit, die Basis seines Handelns in Politik und Gesellschaft.
Milan und Werner haben sehr bildlich und interessant ihre Erfahrungen und Erlebnisse ge-schildert und damit gleichzeitig Bezüge zu Politik und Engagement heute hergestellt. Nicht zuletzt wurde auch über Fragen aus dem Publikum – etwa zum Afghanistan-Einsatz –angeregt debattiert.



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